und „Der Neue Zins!“ https://youtu.be/q1NJqPmlVk0 Verschiedene Worte mit „Zins“ im Namen haben wir vermutlich alle schon häufiger bei einer Bank, beim Autohändler oder im Elektromarkt gesehen. Doch was sind eigentlich Zinsen und was steckt hinter den verschiedenen Begriffen, die „Zins“ im Namen tragen

Den wichtigsten von ihnen wollen wir einmal auf den Grund gehen. Zinsen sind der Preis für das Leihen von Geld. Die Höhe der Zinsen hängt dabei vom vereinbarten Zinssatz ab. Der Zinssatz wird üblicherweise mit dem Prozentzeichen dargestellt, wobei „Prozent“ „von hundert“ bedeutet. Er gibt an, in welcher Höhe vom angelegten oder geliehenen Betrag Zinsen berechnet werden.

Kommen wir nun zu konkreten Zins-Begriffen und beginnen mit dem Einlagenzins: Menschen sparen auf Ihrem Bankkonto Geld. Dafür kann die Bank dem Kontoinhaber Zinsen zahlen. Die Höhe des dabei angewandten Zinssatzes richtet sich nach dem allgemeinen Zinsniveau sowie der Höhe der Einlage. Außerdem gilt in der Regel: Je länger die Sparer auf ihr Geld verzichten, desto höher ist üblicherweise der Zinssatz. Kommen wir nun zum Fall, wenn man sich etwas kaufen möchte, wofür das Ersparte nicht ausreicht. Dann kann man sich Geld leihen, z.B. über einen Kredit bei einer Bank.

Hierfür muss der Kreditnehmer – also der, der sich das Geld leiht – Zinsen an die Bank zahlen. Die Höhe dieses sogenannten Kreditzinses hängt unter anderem davon ab, wie kreditwürdig der Kreditnehmer ist: Je höher das Risiko für die Bank ist, dass der Kreditnehmer den Kredit nicht zurückzahlen kann, desto höher ist der Zinssatz, den dieser zahlen muss. Ebenso hängt die Höhe des Zinssatzes von der Laufzeit des Kredits ab. Je länger die Bank das Geld zur Verfügung stellt, desto höher ist der Zinssatz. Manche Kosten eines Kredits sind aber nicht auf den ersten Blick erkennbar. So kann es z.B. sein, dass ein Kreditnehmer nur einen geringeren Betrag als den Kreditbetrag tatsächlich ausgezahlt bekommt.

Es kann auch sein, dass zusätzlich zum Kreditbetrag noch eine Gebühr bezahlt werden muss. Der sogenannte effektive Jahreszinssatz enthält alle Kosten für einen Kredit. Banken, aber auch Autohändler oder Elektromärkte sind verpflichtet, den effektiven Jahreszinssatz auszuweisen, damit die Kunden verschiedene Kreditangebote miteinander vergleichen können. Es gibt aber noch einen weiteren Zinssatz. Und dieser hat großen Einfluss auf alle anderen Zinsen: Der Leitzinssatz. Wenn Banken Geld brauchen, müssen sie sich dieses letztlich bei der Zentralbank leihen. Dafür müssen sie Zinsen zahlen.

Die Höhe dieser Zinsen in Prozent der geliehenen Summe ist der Leitzinssatz. Er wird im Euroraum vom Rat der Europäischen Zentralbank festgelegt. Seine Höhe wird so bestimmt, dass die Kaufkraft des Geldes stabil bleibt. Der Leitzins beeinflusst alle anderen Zinsen in einer Volkswirtschaft und hat damit auch Einfluss auf das gesamte Wirtschaftsleben: Wenn die Zentralbank den Leitzinssatz erhöht, erhöhen auch die Geschäftsbanken die Zinssätze für ihre Kunden.

Dadurch werden für die Kunden Kredite teurer und Sparen lohnender. So sinkt tendenziell die Nachfrage in der Wirtschaft und in der Folge auch der Preisauftrieb. Umgekehrt regen sinkende Zinsen die Kreditnachfrage an und machen Sparen weniger lohnend. So steigt die Nachfrage in der Wirtschaft und in der Folge nehmen auch die Preise tendenziell schneller zu. Die Entwicklung der Preise wird mit der Inflationsrate gemessen. Diese ist im Zusammenhang mit zwei weiteren Zinsbegriffen von Bedeutung: dem nominalen und dem realen Zinssatz. Die angegebenen Zinssätze werden als nominale Zinssätze bezeichnet. Wird von diesen die Inflationsrate abgezogen, spricht man von realen Zinssätzen.

Zins ist also nicht gleich Zins. Sparer freuen sich über hohe Zinssätze. Kreditnehmer sind dagegen froh, wenn ihre Zinssätze möglichst niedrig sind. Und alle – Banken, Unternehmen, Verbraucher und Staat – beobachten den Leitzins als wichtiges Signal für die Wirtschaft. Quelle: Was sind Zinsen? | Deutsche Bundesbank