Exchange Traded Fund – Ein Investmentfonds, der fortlaufend an einer Börse gehandelt wird und die Wertentwicklung eines Index oder Strategie, wie beispielsweise des DAX oder eines definierten Segmentes, abbildet. Meist als Synonym für einen Indexfonds benutzt.

Ein in der Regel passives Mandat, das heißt, das Fondsmanagement investiert also das Fondsvermögen nicht auf Basis eigener Meinungen, sondern bildet die Wertentwicklung einer vorab definierten Benchmark bzw. Strategie in Form eines Finanzindexes nach. Es werden auch aktiv gemanagte
ETFs angeboten, diese haben aber einen sehr geringen Marktanteil. Dabei ist auch die Abgrenzung zu Strategieindizes nicht scharf.

DIE Motivation schlechthin, einen ETF zu kaufen, ist die verminderte sogenannte
Management- / VerwaltungsGebühr. Sie beträgt zwischen 0,1 und 0,5 % per annum, da in der Regel KEINE aktive Managementleistung stattfindet, sondern stumpf ein Index oder ein bestimmte Zahl von Assets nachgebildet (repliziert) wird, muss also auch günstiger sein.
Aktive Mandate / Fonds liegen in der Regel zwischen 0,5 und 1,5 %.
Insbesondere Fonds, welche die Nachhaltigkeitskriterien sehr “ernst” nehmen, sind teurer, da die damit verbundenen zusätzlichen Recherchen und Kontrollen einen entsprechenden Mehraufwand verursachen. Es gibt aber auch (gierige) Ausreißer – außerhalb der Nachhaltigkeit – nach oben (Offenlegung gern auf Nachfrage). Das gerade entstehende Kostenbewusstsein sorgt aber an dieser Stelle für eine gewisse Marktbereinigung…

Die Wahl der Replikationsmethode hängt zum Teil von der Anzahl an Werten ab, die im nachzubildenden Index enthalten sind. Die Replikationsmethode hat einen Einfluss auf die Kosten, die Performance und das Tracking Error eines ETFs, und die Sicherheit des investierten Vermögens. Die drei unterschiedlichen Replikationsmethoden von ETFs sind: physische Replikation, Sampling und die synthetische Replikation.

Physische Replikation – Echter Nachbau – Sachwert!!! Anders als synthetische ETF kaufen physisch replizierende ETFs die einzelnen Werte entsprechend ihrer Gewichtung im Index. Bei Aktienindizes wie dem DAX, der aus 30 Aktien besteht, ist diese Form der Replikation kostengünstig durchzuführen. Viele populäre Indizes enthalten jedoch weitaus mehr Aktien als der DAX. Zum Beispiel bildet der MSCI World Index die Wertentwicklung von mehr als 1600 einzelnen Aktien ab. Der Kauf aller darin enthaltenen Werte ist daher aus Kostengesichtspunkten nicht sinnvoll. In solchen Fällen wird häufig auf die Sampling-Methode zurückgegriffen.

Sampling! Auch bei der Replikationsmethode Sampling investiert der ETF in die dem Index zugrundeliegenden Werte direkt. Jedoch wird die Auswahl der Werte aus dem Index auf diejenigen begrenzt, die eine gewisse Gewichtung im Index ausmachen und liquide handelbar sind. Bspw. sind im MSCI World Index Aktien enthalten, die mit weniger als 0,01 % gewichtet sind und somit die Wertentwicklung des Indexes geringfügig beeinflussen. Dazu sind solche Aktien häufig illiquide. Daher investiert der ETF zum Beispiel in solche Aktien nicht, da der Verzicht nur zu einer minimalen Abweichung von der tatsächlichen Wertentwicklung des Index führt, Kosten dagegen eingespart werden.

Synthetische ETFs – künstlicher Nachbau – KEIN Sachwert!!! Synthetisch replizierende ETFs investieren nicht ausschließlich in die Werte des nachzubildenden Indexes. Theoretisch kann ein synthetisch replizierender ETF in ganz andere Werte investiert sein, und wird trotzdem die Wertentwicklung des Index bestmöglich nachbilden. Denn über Swap-Geschäfte (Tausch von Zahlungsströmen) bekommt der ETF die für die Wertentwicklung des Index notwendigen Zahlungen von einer weiteren Partei, dem Kontrahenten. In der Regel ist dieser Kontrahent die Muttergesellschaft des ETF-Anbieters.

Während diese Replikationsmethode bei ETFs auf Aktienindizes hinsichtlich der Kosten und der Performance gegenüber einer physischen Replikation vorteilhaft sein kann, ist die synthetische Replikation bei anderen Anlageklassen nahezu unverzichtbar. Bspw. kann ein Rohstoffindex schwer physisch repliziert werden. In Rohstoffindizes sind unter anderem Getreide wie Weizen und Mais enthalten. Diese physisch zu erwerben und für die Abbildung der Wertentwicklung des Rohstoffindex zu lagern, wäre viel zu teuer und damit weder gesund noch nachhaltig. Daher wird bei ETFs auf Rohstoffindizes die Wertentwicklung der dem Index zugrundeliegenden Rohstoffe über Swap-Geschäfte abgebildet.

Vor- und Nachteile unterschiedlicher Replikationsmethoden (Replikation –
Nachbildung)

Da ein synthetisch replizierender ETF nicht die einzelnen Werte eines Index kaufen muss, entstehen bei dieser Methode weniger Kosten als bei der physischen Replikation, bei der jede einzelne Aktie  entsprechend ihrer Gewichtung im Index gekauft wird. Dies macht sich in der Verwaltungsgebühr von ETFs auf den gleichen Index bemerkbar, die bei synthetischen ETFs in der Regel geringer sind als bei physischen ETFs.

Die Kosten des einzelnen Kaufs können auch zu größeren Abweichungen der Wertentwicklung (=Tracking Error) des ETFs im Vergleich zum nachzubildenden Index führen als es bei synthetischen ETFs der Fall ist. Bei der Sampling-Methode ist das Tracking Error tendenziell am höchsten, da hier nicht in alle Werte aus dem Index investiert wird.

Noch wichtiger als die Abweichung der Wertentwicklung allgemein, ist die Performance des ETFs abzüglich der Verwaltungsgebühr, besonders im Vergleich zur Performance des zugrundeliegenden Index (Tracking Difference). Während synthetische ETFs zwar nicht immer besser abschneiden als physische ETFs, liegen die synthetischen ETFs häufig vorne.

Ein synthetisch replizierender ETF ist meist hinsichtlich der steuerlichen Behandlung vorteilhaft, da die Zahlungsströme, die der ETF von dem SWAP-Partner erhält, steuerlich anders behandelt werden als bei einem physisch replizierenden ETF Dies macht sich besonders bei ETF auf den wichtigen US-Amerikanischem Aktienmarkt bemerkbar, da hier zusammen mit einem günstig gewählten rechtlichen Sitz des ETF (Fondsdomizil) Dividendengewinne nahezu steuerfrei vereinnahmt werden können.

Bei synthetisch replizierenden ETFs wird als Nachteil oft das Kontrahentenrisiko genannt. Häufig ist der Kontrahent die Muttergesellschaft des ETF-Anbieters oder eine andere Großbank, die bessere Konditionen anbietet. Der Anteil am verwalteten Vermögen des ETFs, der in Swap-Geschäfte oder andere Derivate investiert werden darf, ist per Gesetz (OGAW-Richtlinie) auf 10 % beschränkt. Das bedeutet, dass 90 % des verwalteten Vermögens besichert sein muss, es also in Form von Wertpapieren oder als Bankguthaben als Sicherheit hinterlegt sein muss. In den seltensten Fällen reizen ETF-Anbieter diese Grenze aus, oft ist nur ein viel geringerer Anteil als 10 % in Swap-Geschäften investiert.

Das Kontrahentenrisiko besteht nun darin, dass der Geschäftspartner, mit dem das Swap-Geschäft eingegangen wurde, in Zahlungsschwierigkeiten kommt oder sogar vollständig ausfällt. Dann könnte dieser Kontrahent im schlimmsten Fall die zugesicherten Zahlungen, die für die Abbildung des Indexes notwendig sind, nicht tätigen. Das Kontrahentenrisiko ist überschaubar, da ein Ausfall der Geschäftspartner sehr unwahrscheinlich und der nicht besicherte Anteil in der Regel weitaus geringer als 10 % des verwalteten Vermögens ist. Bei einigen ETF-Anbietern, wie z.B. der DWS, ist der Anteil an unbesicherten Swap-Geschäften bei den meisten ETFs sogar 0 %, so dass diese Übersicherung das Kontrahentenrisiko eliminiert. Zudem wird die Besicherung der Swap-Geschäfte üblicherweise täglich zurückgesetzt. Entwickelt sich zum Beispiel der dem ETF zugrundeliegende Index besser als die hinterlegten Sicherheiten, so ist der Kontrahent verpflichtet, diese Differenz auszugleichen. Da dies in der Regel täglich stattfindet, ist das Risiko, dass der Kontrahent den Zahlungsausgleich nicht tätigen kann, stark begrenzt.
Ein weiterer Grund dafür, dass synthetische ETFs aufgrund des Kontrahentenrisikos nicht zwangsläufig riskanter als physische ETFs sind, ist die Wertpapierleihe bei physischen ETFs.

Um die Rendite von physischen ETFs zu verbessern, verleiht der ETF-Anbieter Teile seines Portfolios an Kontrahenten, zum Beispiel an Hedgefonds oder andere institutionelle Anleger. Dafür erhält der ETF Sicherheiten, eine Leihgebühr und der Kontrahent ist verpflichtet die Wertpapiere wieder zurückzugeben. Falls nun der Kontrahent aufgrund von extremen Veränderungen der Marktlage nicht mehr in
der Lage ist, die Wertpapiere zurückzugeben, würde ein Verlust in Höhe der Differenz des verliehenen Wertpapiere und der hinterlegten Sicherheiten für den ETF entstehen. Somit gibt es auch ein Kontrahentenrisiko bei physisch replizierenden ETFs.
Quelle: growney.de/finanzwiki/

Also: ETFs werden gern genutzt, um den vermeintlichen hohen Gebühren bei An- und Verkauf und den vermeintlich hohen Gebühren für die Fonds auszuweichen.
Die Verbraucherzentralen prangern gern diese fixen Verwaltungsgebühren als das alleinbestimmende Kriterium für die Geldanlage und befeuern damit den seit Jahre weltweit währenden ETF-Hype. Auf diese Weise werden Indizes künstlich aufgebläht und gaukeln – liquiditätsgetrieben eine positive Tendenz vor, die allerdings mit der realen Welt da draußen nicht zwingend etwas zu tun haben muss. Es profitieren große Indizes wie zum Beispiel der MSCI World oder DAX®, um nur zwei zu nennen. Es hat sich mittlerweile ein riesiges Universum an ETFs gebildet. Laut STATISTA wurden 2022 weltweit 9.537 ETFs gezählt (Stand Januar 2023), an der DEUTSCHE BÖRSE AG sind mittlerweile 2.065 ETFs handelbar.
Kaum noch ein Vermögensverwalter da draußen spielt diesen Kanal nicht. Die überbordende Liquidität, welche über den ETF-Kanal eingesammelt wird, pusht die replizierten Werte künstlich, bläht sie auf. Ausdrückliche Warnung: Blasen neigen allerdings früher oder später dazu zu platzen, aus welchem Anlass auch immer.

Auszug aus dem B$ PFAFI Quartalsbericht II.2023 vom 01.07.2023:
Seit Jahresbeginn 2023 waren es „sieben Aktien (AMAZON, ALPHABET, APPLE, MICROSOFT, META PLATFORMS (Hauptmarke FACEBOOK), NVIDIA, TESLA), welche 90 % der Wertentwicklung des STANDARD & POORS 500 verursachten“

Entscheidet sich ein Vermögensverwalter, der verantwortliche Fondsmanager dagegen, in diese sieben Aktien zu investieren, allein um nicht Teil dieses Ungleichgewichts / dieser Übertreibung zu sein, weil früher oder später das Gleichgewicht wieder hergestellt würde, weil Übertreibungen dazu neigen, sich wieder zurück zu bilden, so kann er in der Übertreibungsphase im Vergleich zum Markt nur schlecht aussehen.
Die Frage an Dich: Wo willst Du an Bord sein? Als Teil der Übertreibung oder abseits der Übertreibung?

Fazit: Die klare Empfehlung für Dich:
Es empfehlen sich klar aktive Mandate, denn: Wir wollen unmissverständlich den Sachwert dahinter haben und nicht irgendwas synthetisch Nachgebautes, das nicht besser als die Vorlage sein kann.
Und: Wir wollen nicht ungefiltert liquiditätsgetriebene Blasen befeuern, sondern sinnvoll in funktionierende Geschäftsmodelle investieren, um unser Vermögen im realen Sachwert zu sichern.
So simpel wie elementar wichtig!
Allein auf die Gebühren zu schauen ist nicht zielführend,
entscheidend ist doch die Wertentwicklung nach Gebühren, oder?!?
Wer billig kauft, kauft manchmal mehrmals… Oder falsch… (Oder wie willst Du der Zeitenwende da draußen begegnen? In Zeiten von Krieg. Inflation. Sozialem Umbruch. Klimakrise.)

Da bei einem ETF jedoch lediglich passiv und stumpf ein Index nachgebildet wird, trotzdem aber Kosten verursacht, ist er auch im besten Fall nie so gut wie der Index selbst, der keinerlei Kosten zu tragen hat. Ein aktiv gemanagter Fonds kann im Gegensatz dazu in der Lage sein, den Index – trotz Gebühren – zu schlagen.

Dein Auftrag an mich:
1) Die aktiven wie physischen Mandate zu identifizieren, welche den Markt / den entsprechenden Index
schlagen, und Dir zu zeigen.
2) Die Mandate so zusammen zu stellen, dass strategisch wie taktisch eine Balance im (Fonds)Depot herrscht, um für die Gegenwart sowie für die Zukunft gewappnet zu sein und in ihr zu profitieren.
3) Die Nachhaltigkeit nicht als Plattitüde zu benutzen, sondern sie als solche zu leben. Um unser Klima willen. Um mit dem eigenen Geld eine nachhaltige Wirkung in der (Um)Welt zu erzielen.